Vereinschronik
Zusammenhalten, neu gestalten!
Des Schützen Ehr, ein gut Gewehr!
Das Alte stützen, das Neue nützen!
Diese Worte finden wir heute im Habighorster Schießheim. Sicher haben die Worte bei der Vereinsgründung 1927 dort noch nicht gestanden, aber bestimmt waren diese Worte den Vereinsgründern bekannt.
Leider existieren heute nicht mehr viele Unterlagen aus der Gründungszeit unseres Vereins. 1927 war Ernst Alps Vereinsvorsitzender. Nur die alten Königsscheiben an einigen Hausgiebeln und die erste Vereinssatzung künden von diesen Tagen.
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Die älteste Habighorster Königsscheibe hat ihren Platz am Giebel des neuen Schützenheimes gefunden. Es ist die Scheibe des ersten Habighorster Schützenkönigs Franz Dietrich aus dem Jahre 1928. Eine Scheibe aus dem Jahr 1929 hängt am Wohnhaus von Joseph Freyer, Mühlenweg 14 und weist auf den Schützenkönig Wilhelm Baden hin, den damaligen Besitzer der nun fast 500 Jahre alten Wassermühle an der Aschau. Der letzte König des Vereins vor dem II. Weltkrieg war 1936 Karl Knoop, auch diese Scheibe befindet sich am Schießheim.
Nach siebzehnjähriger Unterbrechung erwachte der Schützenverein im Dezember 1953 aus seinem Dornröschenschlaf. 37 am Sportschießen und an Feiern interessierte Bürger belebten den Schützenverein Habighorst neu. |
- Gustaf Hansen zum 1. Vorsitzenden
- Willi Pfeifer zum 2. Vorsitzenden
- Wihelm Baden zum Schriftführer
- Otto Jeworeck zum Kassierer
Zum zweiten Vorstand gehörten
- Otto Hacke, Heiz Jack und Albert Knütter
Im Januar 1954 beschloß man den alten Schießstand aus der Zeit vor dem Kriege, der ein einfacher Unterstand mit Deckung war, wieder aufzubauen. |
Alfred Grethe (Spitzname Knutschebach) verpachtete dem Verein das 1800 qm große Areal auf 10 Jahre für einen Pachtzins von 20 DM pro Jahr, wobei das erste Jahr pachtfrei war.
Nun konnte das erste Schützenfest nach dem Kriege am 22. und 23. August 1954 stattfinden.
Schützenoberst des ersten Schützenfestes war der Pächter der Quarmühle, Heinz Wanke, der als ehemaliger Celler Hauptkönig seine ganze Erfahrung dem wieder aufgelebten Habighorster Schützenvereins als „Zeremoniemeister“ zugute kommen ließ. Der Schützenmarsch wurde nach alter Tradition, die Offiziere hoch zu Ross, durchgeführt.
Die Königswürde wurde mit einer geliehenen ANSCHÜTZ KK-Büchse des Büchsenmachers Erich Döll aus Celle ausgeschossen.
Heinz Buhr wurde zum König und Albert Knüter zum Vizekönig ausgerufen. Von nun an wurde in Habighorst wieder regelmäßig ein Schützenfest gefeiert, wobei sicherlich auch der „große Gewinn“ des ersten Schützenfestes von immerhin 126,89 DM eine Rolle spielte.
1962 wurde Willi Pfeiffer (Pfeiffer mit drei F) zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Mit seinem Lieblingsausspruch: „Nanu, watt denn? Nahm er die weiteren Geschicke des Vereins in seine kräftige Hand und in die eisenbewehrte linke Prothese. Gleichzeitig wurde Arnold Braun zum 2. Vorsitzenden und damit zu seinem Stellvertreter gewählt.
Alle Vereinsmitglieder legten sich krumm, so dass 1965 endlich eine massive KK-Schießhalle für sage und schreibe nur 3.625,25 DM ihre Bestimmung übergeben werden konnte und jetzt auch die 1964 gegründete Damengruppe ihr Zuhause hatte.
1. Damenleiterin des Schützenvereins Habighorst, wurde Regina Sobiscz, die zur Kreis- und später Landesdamenleiterin des Niedersächsischen Schützenverbandes aufstieg. Ihre Nachfolgerin wurde Waltraut Kaserski, seit 1990 leitet Angelika Wohlfeld die Damengruppe.
Da die Vereinsmitglieder um Willi Pfeiffer so tatkräftig waren, stifteten die Gebrüder Thies 1966 die erste Vereinsfahne des Schützenvereins. Diese wurde im selben Jahr geweiht. 1. Fahnenträger Horst Pundschus. |
Im gleichen Jahr wurde eine Jugendgruppe gegründet, deren Leiter, wieder ein Mitglied der Familie Sobiscz, Egon Sobiscz wurde.
Das Luftgewehrschießen musste noch im Dorfkrug stattfinden, eine Tatsache, die gerade für jugendliche Mitglieder nicht so einfach war, denn immer häufiger kam es zu Sicherheitsproblemen.
1974 erlitt Willi Pfeiffer ein tödlichen Arbeitsunfall. Arnold Braun übernahm für die nächsten 16 Jahre den Vorsitz des Vereins.
In seiner Amtszeit entstand der Neubau des Schützenhauses.
Da die Akzeptanz des Schützenvereins im Dorf sehr groß war erwarb die Gemeinde Habighorst für 36.000 DM ein Grundstück von 7500 qm auf dem sich schon die o.a. Schießhalle befand und stellte dieses dem Schützenverein zur Verfügung. Mit enormen Eigenleistungen aller Vereinsmitglieder wurde in dem Zeitraum von März 1988 bis Juni 1989 auf diesem Gelände ein neues Schützenheim im Stil eines Niedersächsischen Bauernhauses errichtet.
Sechs Luftgewehr – und vier KK-Stände befanden sich nun unter einem Dach, ein gemütlicher Aufenthaltsraum, sowie ein großer Schwenkgrill und ein Steinbackofen bezeugen was die Vereinsmitglieder geschafft haben.
Nachdem er seinen Acker gut bestellt hatte, trat Arnold Braun aus Altersgründen von seinem Amt als 1. Vorsitzender zurück. Aufgrund seiner Verdienste um den Schützenverein wählten die Mitglieder Arnold Braun zum Ehrenpräsidenten. Sein Nachfolger wurde bis zum Jahr 2000 Lothar Falkenberg.
Bruno Kuhn fungiert seit 1976 als Schießmeister des Vereins und ist damit wohl mit 26 Jahren ununterbrochener ehrenamtlicher Tätigkeit einer der dienstältesten aktiven Schießmeister im Landkreis.
Nachdem 1990 alles für das sportliche Schießen geregelt war, sammelte er junge Schützen um sich und man begann eifrig zu trainieren. Schnell stellten sich Erfolge ein. 1991 wird der Verein nach Brünn in die damalige Tschechoslowakei zu einem internationalen Vergleichsschießen eingeladen. Je eine Damen- und Herrenmannschaft vertrat Habighorst in Brünn. Die Schützenmannschaft mit Bernd Joretzki, Jürgen Schumski und Bruno Kuhn erreichte in einem Feld internationaler Mannschaften den 4. Platz.
Jürgen Schumski errang den Sieg in der Einzelwertung. Die Damenmannschaft mit Ellen Stöckmann, Astrid Pape und Monika Poitsch belegte den 5. Platz.
Bei der Kreismeisterschaft 1991 wurde der 2. Platz belegt, ein Jahr später 1992 wurden die Damen Kreismeister. Bei den weiterführenden Schießen in der Landesverbandsmeisterschaft wurde in der Disziplin „Kleinkaliber, liegend“ der 3. Platz erreicht. Der Gewinn der Kreismeisterschaft konnte 1994 wiederholt werden. Vordere Plazierungen wurden bei internationalen Schießsportwochen, z.B. in Wolfsburg, Essel und Neuenkirchen, erreicht.
Bei den Damenrundenwettkämpfen auf Landesebene verzeichneten unsere Damen große Erfolge. Der überragende Schütze bei den Damen war unsere heutige stellvertretende Schießmeisterin Marion Last, sie wurde 1992 und 1998 Kreismeisterin in der Disziplin „Kleinkaliber, 60 Schuss liegend“. In beiden Jahren erreichte sie die Ringzahl, die zur Qualifizierung für die Deutschen Meisterschaften berechtigte und fuhr nach München.
Auch die Schützen hatten gute Leistungen zu melden. Bruno Kuhn wurde 1991 Kreismeister in der Disziplin „KK-liegend“, 1994 wurde er Vizekreismeister. Die 1. Mannschaft, nämlich Manfred Potratz, Jürgen Schumski und Bruno Kuhn, erschoss sich 1994 die bronzene Medaille bei der Landesmeisterschaft in Hannover. 1995 wurde im Rahmen der Rundenwettkämpfe der Aufstieg in die Landesliga, in der man in den darauffolgenden Jahren immer vordere Plätze belegte, erreicht. Bruno Kuhn wurde 1995 zweiter Einzelsieger der Landesliga.
Auch die Damengruppe zeigte, was in ihr steckte. 1972 belegte die Damenmannschaft mit Elli Kalski, Waltraud Kanserski, Margret Knoop, Marlene Last und Regina Sobiscz beim Kreisvergleichsschießen den 1. Platz.
1973 wurde Regina Sobiscz Kreisdamenkönigin.
Marlene Last wurde 1. Prinzessin. 1974 wurde Lilo Schröder 2. Prinzessin.
1975 errang Margret Knoop den Titel der Kreisdamenkönigin.
1989 wurde Ingrid Pape 2. Prinzessin. 1991 schaffte Anke Pundschus es Kreisdamenkönigin zu werden. 1992 wurde Marion Last 1. Prinzessin und 1995 wurde Margret Knoop zur Kreisdamenalterskönigin ausgerufen, genau 20 Jahre nach dem Titelgewinn der Kreisdamenkönigin.
Bis heute belegt die Damengruppe in den Kreisrundenwettkämpfen in der 1. Kreisklasse immer vordere Plätze. |
Auch die Arbeit mit der Jugend soll noch mal erwähnt werden. Es begann mit Egon Sobiscz über Herrn Ehlbeck, Wolfgang Jahnke, Karl-Heinz Fleischer sowie Herribert Walch.
In dieser Zeit waren viele Höhen und Tiefen zu überwinden. Es gelang aber immer wieder einen gewissen Grundstock zu bilden.
Mit unserem jetzigen Jugendleiter Herribert Walch, scheint sich die Zahl der Jugendlichen, die ernsthaft Interesse haben, zu stabilisieren.
Der Vorstand